Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vom März 2024

Was wird aus der Reitanlage am Kloster?

Die Pächterin der Reitanlage unterhalb des Engelsbergs hat den Vertrag mit der Stadt zum 31. Juli dieses Jahres gekündigt. Als Begründung wurden primär anstehende umfangreiche Baumaßnahmen und finanziellen Aufwendungen, die für einen Weiterbetrieb nötig wären, angeführt. Da der Bauhof sich im Rahmen der Zwischennutzung Aumühle/Lände verkleinern beziehungsweise Flächen abgeben muss, ist gemäß Sachvortrag für den Haupt- und Finanzausschuss geplant, ihm die Reithalle und einen Teil des Außenbereichs als Lagerfläche zur Verfügung zu stellen. Laut OB Christian Götz (BBV) könnten in der Halle zum Beispiel Kutschen, Truhenwägen und Wahlurnen untergebracht werden. Dies würde Kosten bei der geplanten Verlagerung des Bauhofs sparen.
Für das bisherige Stallgebäude haben die Tierfreunde Brucker Land Interesse bekundet, dort sein Tierheim unterzubringen. Der Verein befindet sich derzeit in sehr beengten Verhältnissen zwischen Maisach und Überacker. Zudem gibt es dort eine massive Schimmelbelastung, die gesundheitsgefährdend ist. Götz unterstützt die Umsiedlung und lobte in der Sitzung die sehr qualitäts- volle Arbeit. Andrea Mittermeir, Vorsitzende des Vereins und Leiterin der Einrichtung, stellte dem politischen Gremium ihre Arbeit sowie die Visionen für den neuen Standort vor. Sie betonte, dass sie sich nicht als Verwahrstation für verloren gegangene oder ausgesetzte Tiere sehen. Daher hört sie das Wort Tierheim auch nicht so gern, daher die Bezeichnung TierQuarTier. Das Konzept beinhaltet auch viele gesellschaftliche Aspekte wie das Zusammenbringen von Tieren mit Jung und Alt. Wichtig seien zudem die Bildungs- und Präventivprogramme. Der Verein kümmert sich in erster Linie um Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen. Auf Nachfrage, wie es mit Hunden aussehe, meinte Mittermeir, dass man an sich auch hierfür die Zulassung hätte.Allerdin gs sei der Umgang mit Hunden, auch in Bezug auf Besucher, „eine ganz andere Nummer“. Am Leben gehalten wird die Einrichtung hauptsächlich durch Spenden und ganz viel ehrenamtliche Tätigkeit.

Aus den politischen Reihen gab es viel Lob und Anerkennung, zu einer Zusage für die Nutzung der Stallung konnte man sich aber nicht durchringen. Einige Stadträte hatten Bedenken wegen der Nähe zum repräsentativen Klosterareal samt Veranstaltungsforum, insoweit wurde auch der Denkmalschutz ins Spiel gebracht, sowie zu den Kosten, um die Stallung entsprechend nutzbar zu machen.
Klaus Wollenberg (FDP), der grundsätzlich der Idee positiv gegenübersteht, erinnerte an einen Beschluss, der vor Jahren im Zusammenhang mit dem Ankauf und der Sanierung der früheren Klosterökonomie gefasst worden ist. Dieser beinhalte, dass Bauwerke, die in das Eigentum der Stadt gelangen – wie hier beim Reitgelände – abgerissen werden müssen, damit die damals mit beauftragte Freiflächenplanung umgesetzt werden kann. Außerdem gäbe es in rund 300 Metern Luftlinie an der Zellhofstraße den Tierschutzverein. An diesem Standort könne eventuell eine Zusammenführung beider Vereine stattfinden, so die Idee. Letzteres sah Götz als sehr schwierig an. Das Gelände dort sei zu klein, die Konzepte seien zu verschieden. Mittermeir berichtete hierzu, dass der Tierschutzverein in der Vergangenheit eine Zusammenarbeit abgelehnt habe.
Andreas Lohde (CSU) kritisierte, dass die anderen Interessenten wie eine Hundeschule und eine Kita mit Pferden im Sachvortrag und der Information „ausgeblendet wurden“. Götz entgegnete, dass eine Kita im Außenbereich mit ihren gebäudlichen Anforderungen wie zum Beispiel Sanitäranlagen eher problematisch ist. Mittermeir ergänzte, dass die Hundeschule nur Interesse an der Halle habe.
Zur Belegung von Teilen des Geländes durch den Bauhof kam von Karin Geißler (BBV) der Wunsch, dass die Halle nur innen genutzt, nichts außen gelagert wird. Ansonsten begrüßte sie ausdrücklich die Ansiedlung des Tierheims. Dies würde aus der Klosterhistorie heraus durchaus zu dem Standort passen. Lohde wies darauf hin, dass die historischen Truhenwägen im Überschwemmungsgebiet der Amper nicht richtig aufgehoben seien.
Letztlich wurde die Verwaltung beauftragt, alle angesprochenen Detailfragen zunächst zu klären. Götz soll zudem Gespräche mit den beiden angesprochenen Vereinen sowie dem an sich für die Tierunterbringung zuständigen Landratsamt wegen einer möglichen Beteiligung an den Kosten führen. In einer der nächsten Sitzungen wird dann weiter über die Zukunft des Geländes beraten.

Sitzungssaal: Fenster selber öffnen

In der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses wurde die Anregung von Mirko Pötzsch (SPD) nach einer besseren Belüftung des Großen Sitzungssaals im Rathaus diskutiert.

Ein Großteil der Fenster kann nicht von Hand bedient werden, da sie sich zu weit oben befinden. Man behilft sich mit einem langen Stab. Beim Umbau des Raums war man noch davon ausgegangen, dass der Tagungsraum künftig in einem Neubauteil des Rathauses untergebracht wird und nach Einziehen einer Zwischendecke dort Büros entstehen. Daher die Positionierung der Fenster.

Aufgrund der Finanzlage ist dieses Thema jedoch in weite Ferne gerückt. Den Ausschuss-Mitgliedern wurden drei Möglichkeiten vorgestellt: eine Lüftungsanlage mit und ohne Kühlfunktion sowie Nachrüstung der Fenster mit einem Motor. Die teuerste Variante lag bei rund 145.000 Euro plus jährliche Betriebskosten, die letztgenannte bei 35.000 Euro. Diese wurde von der Verwaltung vorgeschlagen.
Florian Weber (Die PARTEI) warf in Anbetracht der Kosten ein, dass man locker die Fenster weiterhin selbst aufmachen könne. Dem schloss sich die große Mehrheit an.




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